Das dieser neuen Vision zugrunde gelegte Bild des Universums basiert auf philosophischen Implikationen der quanten-relativistischen Physik und dem Anthropischen Prinzip. Es erkennt Bewußtsein eher als gleichbe- rechtigten oder möglicherweise der Materie übergeordneten fundamentalen Aspekt der Existenz an, als dass es ein Zufallsprodukt oder Nebenerscheinung von Materie wäre. Es sieht das Universum als Produkt einer höheren schöpferischen Intelligenz und von ihr durchdrungen (anima mundi). Anstatt als eine newtonsche Supermaschine, bestehend aus separaten Bausteinen (Elementarteilen und Objekten), stellt es das Universum als einheitliches Feld, als organisches Ganzes in dem alles bedeutungsvoll miteinander verbunden ist, dar.
Die neue Biologie erkennt, dass die Evolution der Arten durch kreative Intelligenz geleitet wurde und dass Synergie und Kooperation zwischen Arten zumindest ein ebenso wichtiges leitendes Prinzip war wie Darwins Überleben des Stärkeren.
Die Biosphäre und ihre Bewohner können nicht verstanden werden, wenn wir nur die materiellen Bestandteile betrachten, ohne zu erklären, woher Ordnung, Form, bedeutungsvolle Beziehungen und ästhetische Aspekte der Schöpfung herkommen. Konzepte ähnlich zu Sheldrakes “Morphischer Resonanz” und “Morphogenetischen Feldern” sind entscheidend für die Funktion der DNA und des genetischen Codes, sowie für die Beziehung zwischen Bewusstsein, Erinnerung und Gehirn (siehe auch Sheldrake: Das schöpferische Universum. Die Theorie des morphogenetischen Feldes). Holographisches Denken, vorbereitet von David Bohm und Karl Pribram, wirft ein neues Licht auf die Beziehung zwishen dem Teil und dem Ganzen (s.a. Bohm: Die implizite Ordnung. Grundlagen eines dynamischen Holismus und Pribram: Languages of the Brain). Ervin Laszlo hat mit seinem Konzept des „Psi-Feldes“ oder „Akasha-Felds“ ein brilliantes Modell des miteinander verbundenen Universums vorgestellt (Laszlo: Kosmische Kreativität - Neue Grundlagen einer einheitlichen Wissenschaft von Materie, Geist und Leben). Moderne Bewußtseinsforschung und transpersonale Psychologie haben die schmerzhaften Begrenzungen und Fehlannahmen freudianischer Psychoanalytiker im Verständnis der menschlichen Psyche in Gesundheit und Krankheit aufgezeigt. Sie weisen auf einen dringenden Bedarf einer radikalen Revision der meisten Grundannahmen der Hauptströmung der Psychologie und Psychiatrie in folgenden Gebieten hin:
|